Jetzt geht´s langsam zur Sache. Die kleinen feinen Blätter haben es wirklich in sich.
Der holzige Hintergrund bekommt in der Zukunft dunkle Lasur, habe ich entschieden. Der Hintergrund ist so, wie er ist, einfach zu hell und muss nachgedunkelt werden.
Eine Lasur ist eine Farbschicht aus transparenter Ölfarbe. Sie lässt ihr Untergrund durchscheinen und zu erkennen, fügt aber ihre eigene Farbe zum Motiv hinzu.
Mit einer Lasur kann man das bearbeite Bildabschnitt "tiefer" erscheinen lassen. Es hängt wohl damit zusammen, dass das Licht nicht einfach von der Oberfläche des Gemäldes reflektiert wird, sondern ein Teil davon erst durch die Farbschicht durchgeht und erst dann zurück geworfen wird, um unser Auge zu erreichen.
Diese Effekte lassen sich nur schwer fotografieren, denn das Fotoapparat nimmt das Gemälde mit nur einer Linse (so zu sagen 2D) auf, während wir die optischen Auswirkungen von Gemälden mit zwei Augen und dreidimensional wahrnehmen.
Die ersten zarten Blätter der Blume sind fertig. Ich freue mich schon auf die nächsten - ich weiß, ich werde es bereuen, wenn die richtigen kleinen Details an der Reihe sind.
Dann wird auch die Quadrierung richtig hilfreich. Ohne Bezugspunkte wäre der Maler verloren - jedenfalls derjenige Maler, der sein Motiv ganz genau wiedergeben möchte.
Die Quadrierung kann übrigens auch in Form von Dreiecken angelegt werden. Man zieht die Hilfslinien in den Ecken des Motivs und der Leinwand und arbeitet sich vor, indem man immer kleinere Dreiecke bildet.
Das Motiv und die Leinwand müssen natürlich die selben Form haben. Ihre Maße müssen das selbe Verhältnis von großen und kleinen Flanke haben, damit es nicht zu einer Verzerrung von Motiv kommt.
Es mach wirklich Spaß, endlich mal wieder etwas helleres zu malen. Der erste Blatt der Blume ist in Arbeit. Mal sehen, wie ich mit den vielen kleinen Details der anderen Blätter klar komme.
Gemalt werden auf diesem Bild nämlich genau drei Pfingstrosen. Das sind so ungefähr die "schlimmsten" und aufwändigsten Blumen, die sich ein Maler vorstellen kann.
Zum Glück ist das Gemälde recht groß, ich muss also auch in der Zukunft nicht mit einer Lupe malen.
Es kommt ein weiteres Stückchen Hintergrund dazu. Die Ausführung gefällt mir immer noch nicht, um so mehr Freude hat mir gemacht, die Blätter zu malen.
Die zarten grünen Töne sind aus feurigem Grün und Ockergelb angemischt. Abgeschmeckt sind sie mit Weiß, Umbra und Blau. Das alles mit einem kleinen Rundpinsel gemalt
Mein Bild wächst. Jetzt schon kann man im Ansatz erkennen, wie aufwändig das Malen sein wird. Es ist immer ein Kampf zwischen dem Fleiß und der Ungeduld. Denn ohne Fleiß wird es Nichts...
Die Quadrierung, wie man das Aufteilen des Hintergrundes in kleinere Abschnitte nennt, hilft dabei, sich auf die Gegenstände zu konzentrieren, die man zu malen hat - und vor allem auf all die kleinen Details.
Gleichzeitig ist es wundervoll und entspannend. Das Gemälde wird nun mal nicht an einem Tag fertig - und es das muss es auch nicht!
Ich bin nicht so ganz zufrieden mit dem Hintergrund. Es sollte Holz darstellen, und unscharf sein. Vielleicht verwende ich den falschen Pinsel oder falsche Technik? Ich werde weiter experimentieren...
Endlich stehe ich mal wieder an der Staffelei. Ich freue mich richtig, wieder malen zu können. Ich habe ein neues Bild angefangen, das ich sicherlich erst zu Weihnachten fertig habe. Es ist also ein Adventkalender "der anderen Art".
Jedes Mal, wenn ich in den nächsten Tagen das Bild zeige, wird ein weiteres Puzzle Stückchen dazugekommen sein. Ich hoffe, ihr habt so viel Spaß beim Zusehen, so wie ich Spaß habe beim Malen.
Gesamtmaße - 50x70 cm, Öl auf Leinwand, Keilrahmen.