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Mit dem Namen Bleistift bezeichnet man heute eine relativ weiche, in Holz gefasste Mine, dir durch ihren Abrieb eine Spur auf dem Malgrund
(z.B. Papier) hinterlässt.
Diese Mine beinhaltet kein Blei, sondern eine Mischung aus Graphit und Lehm. Diese Mischung, fein abgestimmt, erlaubt Bleistifte verschiedener Härten herzustellen.
Die Mine wird geformt und anschliessend "gebrannt". Lehm hällt die Mine während der Herstellung in Form, und nach dem Brand verleiht er der Mine dem Anteil nach entsprechende Härte.
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Schon im 16. Jahrhundert soll vereinzelt mit Stäben aus Graphit geschrieben worden sein. Die Firma Manufactum interpretiert das „englische Antimon“, mit dem der Naturforscher Konrad Gessner
(1516–1566) geschrieben hat, als Graphit und liefert eine aus Elsbeerenholz geschaffene Rekonstruktion des „Gessner-Bleistifts“. Gesicherte Hinweise datieren auf das Jahr 1658 bzw. 1664, als in
Borrowdale (England) ein Graphitvorkommen entdeckt wurde, das an der Verbreitung des Bleistiftes maßgeblichen Anteil hatte. Bereits in den sechziger Jahren des 17. Jahrhunderts wurden in Holz
eingefasste Graphitstäbe aus Borrowdale-Graphit in vielen Ländern verwendet. Man hielt damals den Graphit für Bleierz, woraus sich der missverständliche Name Bleistift ableitet.
Die englischen Bleistifte wurden um 1680 in Deutschland bekannt. 1726 gab es in Stein bei Nürnberg bereits Bleistiftmacher. Die junge Industrie wurde von der bayerischen Regierung in besonderen Schutz genommen; 1766 erteilte diese dem Grafen Kronsfeld die Konzession zur Errichtung einer Bleistiftfabrik in Zeltenbach.
Erst 1789 wies der deutsch-schwedische Chemiker Carl Wilhelm Scheele nach, dass es sich bei Graphit um ein auf Kohlenstoff basierendes Mineral handelt. Er gab ihm den Namen Graphit, das von dem griechischen Wort graphein (deutsch: Schreiben) abgeleitet ist. Da der reine Graphit aus Borrowdale zu großen Teilen für militärische Zwecke eingesetzt wurde, zum Beispiel zur Herstellung von Schmelztiegeln für Kanonenkugeln, verhängte England zeitweise Ausfuhrsperren, woraufhin die Graphitkosten enorm stiegen. Bis dahin galt ausschließlich der Borrowdale-Graphit als rein genug zum Schreiben. 1790 vermischte der Wiener Joseph Hardtmuth erstmals Graphitstaub mit Ton und Wasser und brannte ihn in einem Ofen. Je nach Menge des Tones konnte er somit den Härtegrad bestimmen. Joseph Hardtmuth begründete später die österreichische Traditionsfirma Koh-I-Noor (persisch f. „Berg von Licht“)]. Sein Enkel Friedrich von Hardtmuth verfeinerte die bahnbrechende Erfindung und schuf 1889 den Koh-i-noor-Stift mit 17 Härtegraden. 1795 entdeckte der Franzose Nicolas-Jacques Conté ein Verfahren, mit dem auch unreiner Graphit aus Minen in Deutschland und Österreich verwendet werden konnte. Er pulverisierte das abgebaute Material und schlämmte dann den Graphit aus. Später entdeckte er dann unabhängig von Hardmuth auch die Härtegrade. Hardmuth und Conté gelten als Grundsteinleger für den Erfolg des modernen Bleistiftes.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war diese Technik weit verbreitet und führte zur Gründung der bis heute bekannten Nürnberger Firmen wie Staedtler,
Faber-Castell, Lyra und Schwan-Stabilo.
(Quelle: wikipedia.org)
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Wir unterscheiden zwischen "weichen" Stiften (Serienbezeichnung "B" - black) und "harten" Stiften (Serienbezeichnung "H" - hard).
Die mittlere Härte der Mine bezeichnet man als "F" (fein) oder HB.
Im Handel befinden sich ausserdem Stifte der Härtegrade 9B bis 10H (je höher die Zahl, um so ausgeprägter die Eigenschaft, d.h. desto weicher bzw. härter der Stift).
Der klassische Bleistift wurde mit Zedernholz hergestellt. Das hochwertige Holz, das beim Anspitzen des Stiftes nicht splittert, wird heute noch bei der Herstellung von Künstlerbleistiften
verwendet.
Holzeingefasste Graphitmine ist nicht das einzige Graphitprodukt, das dem Künstler heutzutage zur Verfügung steht.
Im Handlel befinden sich auch reine Graphitminen diverser Hersteller. Hier ein Beispiel Graphitblock und Fallmine mit 5,6 mm Durchmesser.
Während diese Minen nach zusätzlicher Papierummantellung oder einer Haltevorrichtung verlangen, kommt ein Vollminenstift ohne diese aus.
Hier ein Beispiel von Kunstoffummantelter Mine (Vollminenstift).
Ein besonderer Stift mit viereckiger Mine, die gerne im Handwerkerbereich oder für Skizzen verwendet wird.
Durch diverse Zusätze lassen sich Graphitminen sogar wasservermalbar gestallten.
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