Ikonen sind orthodox-religiöse Abbildungen von heiligen Personen.
Sie werden klassisch auf einer massiven Holzplatte gemalt, die mit Halbölgrund versehen wird.
Die Pigmente der Farben mischt man mit etwas Flüssigkeit (Wasser, Wein, Bier, Kwas) und Eigelb, bis eine leicht verstreichbare Masse entsteht. Diese so genannte Eitempera trocknet rasch und
bedarf einer schnellen Verarbeitung weil sie innerhalb von Tagen verdirbt.
Herstellung der Holzplatte wurde traditionell viel Aufmerksamkeit geschenkt. Sorgfälltig über Jahre getrocknetes Holz wurde zu einer Platte verarbeitet und mit einer Axt noch oft eingekerbt. Auf
diese unebene Oberfläche wurde dann Kreidegrund aufgetragen - es wurden Textilstreifen zur armierung dieser Schicht verwendet.
Die aufwändige Prozedur sollte sicherstellen, dass sich das Holzstück mit der Zeit unter dem Einfluss von Feuchtigkeit nicht verzieht und das Abbild ruiniert wird.
In der heutigen Zeit werden verzugsfreie Platten hergestellt, z. B. kreuzweise verleimtes Schälfurnier.
Ich habe eine solche Platte verwendet.
Das Halbölgrund besteht aus eingeschlämmten Kreidepigment, Hautleim und Leinölfirnis.
Hautleim wird in einem bestimmten Verhältnis (üblicherweise 60 - 70 g pro 1 l Wasser) angesetzt und muss über Nacht ziehen.
Leim quillt an, indem er ca. 500 % seines Eigengewichts an Wasser absorbiert.
Der Leim wird im Wasserbad zerlassen - soll jedoch nicht zum kochen kommen.
Anschliessend wird die Leimlösung mit eingeschlämmten Kreide zusammengerührt und ein Schuss Leinölfirnis hinzugefügt. Die fertige Masse wird in mehreren dünnen Schichten auf die Platte
aufgetragen.
Die mit Halbölgrund versehene Platte wird mit einer Eitempera mit Eisenmenigepigment grundiert.
Das Motiv übertrage ich im Interesse der Genauigkeit der Abbildung (Ikonen sollten möglichst den Vorlagen entsprechend gemalt werden) mit Hilfe von dem Quadrierungsverfahren.
Als erstes wird die vergoldete Fläche der Ikone angelegt.
Traditionel werden nur wenige Pigmente zur Ikonenmalerei verwendet. Jede Farbe hat ihre bestimmte Bedeutung.
Ikonen werden mit umgekehrten Perspektive gemalt.