Hier die Beschreibung verschiedener Pinselarten
und ihr Gebrauch in der Ölmalerei.
Pinselsorten
Die Ölfarbe ist ein geschmeidiges Gebilde, das sich auf vielerlei Art und Weise verarbeiten lässt. Der Farbauftrag mit einem Pinsel dürfte eine der am meisten verbreiteten Methoden sein.
Ein Pinsel besteht aus einem Stiel, den eigentlichen Pinselhaaren und einer Zwinge, die diese Haare fixiert und mit dem Stiel verbindet.
Als Pinselhaar werden seit Jahrhunderten Tierhaare verwendet, z. B. Schweineborsten, Rotmarderhaare, Ziegenhaar oder Ponyhaar.
Sie unterscheiden sich in ihrer Dicke, Elastizität und Farbaufnahmefähigkeit; die Wahl des Pinsels sollte unbedingt der Maltechnik unterordnet werden.
In der Ölmalerei werden oft Schweineborstenpinsel verwendet, diese sind kräftig und robust genug, die pastöse Farbe aufzunehmen und auf dem Malgrund zu verteilen.
Die Entwicklung der Kunstfasern brachte eine Bereicherung auch in diesem Bereich, und somit können wir heute nebenbei auch aus diverseren Kunsthaarsorten wählen.
Je nach erwünschten Pinselspur wählen wir die Pinselform. Ich möchte ein Paar Pinselsorten vorstellen, deren Anschaffung ich für sinnvoll halte.
Die Abbildungen zum Text siehe hier: Malmaterial
Nr.1
Breite flache Schweineborstenpinsel eignen sich für großformatige Werke und den groben Farbauftrag besonders gut.
Hier ein Paar Baumarktpinsel aus meiner Sammlung. Die Pinsel sind flachgebunden, die Zwinge ist am Stiel festgetackert. Diese robusten Malgeräte sind normalerweise günstig in der Anschaffung und vertragen die Arbeit mit Ölfarbe besonders gut.
Beim Kauf achte ich nicht so sehr auf den Preis (gute Qualität ist nun mal recht teuer) sondern auf die Dichte und Zustand (gerade, elastisch) der Borsten.
Nicht desto trotz - einen Vertreter dieser Sorte der über qualitativ minderwertige Borsten (schütter, krumm, abgespreizt) verfügt, sollte man unbedingt in der Sammlung haben - mit ihm lässt sich hervorragend Gras malen.
Nr. 2
Ovalgebundene Flachpinsel mit Schweineborstenhaar.
Diese Pinsel sind generell dicker, so dass der Querschnitt der Borstenpackung ein Oval ergibt. Solche Pinsel sind teurer als die oben genannten, erlauben aber größere Farbaufnahme.
Nr.3
Ovalpinsel mit Schweineborstenhaar.
Ovalgebunden, meist mit relativ langen Haaren, eignen sich diese Pinsel für detaillierte Arbeiten z. B. in der Landschaftsmalerei.
Nr.4
Rundpinsel - rundgebundene Schweineborstenpinsel.
Nr.5
Eine besondere Sorte stellen die Fächerpinsel dar. Die Haare sind so gebunden, dass sie einen flachen breiten Fächer bilden, und somit besondere Pinselspur und Maleffekte erlauben - z. B. beim Grasmalen, beim darstellen der Bäume, usw.
Nr.6
Flachpinsel und Fächerpinsel in der Kunsthaarausführung.
Nr.7
Beim detailreichen Arbeiten werden gern Katzenzungenpinsel verwendet. Ihre Borsten sind so angeordnet, dass sie eine flache oval auslaufende Spitze bilden. Hier ein Beispiel mit verschiedenen Kunsthaarpinseln.
Nr.8
Ein klassischer Flachpinsel für feine Arbeiten in verschiedenen Ausführungen.
Nr.9
Runde Pinsel eignen sich für feine und feinste Details. Rechts z. B. Rotmarderhaarpinsel in der Größe 000.
Nr.10
Ein so genannter “Schlepper” oder “Schriftenpinsel“ - ein rundgebundener Pinsel mit extra langen Borsten für das Malen langer Linien.
Nr.11
Ziegenhaarpinsel verfügen über besonders feine, weiche Haare, die sich zum Verwischen eignen.
Nr.12
Spachteln diverser Formen erleichtern den Farbauftrag und erlauben besondere Effekte, die mit den Pinseln nicht erreicht werden.
Pinsel werden nach dem Malen mit Seife und lauwarmen Wasser gereinigt.
Für die schnelle Reinigung zwischendurch werden oft Lösungsmittel verwendet.